Nightmare Artificial Intelligence?
Menschliche Intelligenz steht am Anfang eines epochalen Revivals, Warum? Weil sie einen entscheidenden Anteil daran haben wird, ob wir künstliche Intelligenz schlau oder naiv nutzen. Und ob wir mit den Geistern, die wir gerufen haben, erfolgreich umgehen wollen und können.
Von Stefan Eggenberger & Stefan Vogler*
Von einer «So what … »-Haltung
Wenn wir in Zukunft alles der künstlichen Intelligenz überlassen wollen und keinen Sinn mehr darin sehen, selbst auch noch etwas zu wissen, verstehen und machen zu können, könnte das negative Folgen für unsere kognitive, emotionale und soziale Entwicklung haben. So könnten wir unsere kritische Denkfähigkeit, Kreativität, Selbstbestimmung, Job und sogar unsere Identität verlieren. Wir könnten auch abhängiger und anfälliger für Manipulation oder Missbrauch durch KI-Systeme werden. Und langsamer, dümmer und einfältiger.
…zu einer «Definitely, but …»!-Einstellung
Dazu muss es überhaupt nicht kommen. Wichtig ist, dass wir Menschen ein gesundes Gleichgewicht zwischen dem Nutzen und dem Vertrauen in die künstliche Intelligenz und dem Erhalt und der Förderung unserer eigenen menschlichen Intelligenz finden. Wir sind uns bewusst, dass KI eine Ergänzung und kein Ersatz für menschliche Fähigkeiten ist. Und wir besinnen uns auf eine unserer Urfähigkeiten, nämlich die flexible, rechtzeitige und adäquate Anpassung auf Veränderungen und das sinnvolle Umgehen mit Neuem. Wir sollten deshalb auch lernen wollen, wie KI funktioniert und gemeinsam bestimmen, welchen Handlungsspielraum und welche Grenzen wir ihr geben wollen.
KI ist immer dann sinnvoll genutzt, wenn…
Wenn wir davon ausgehen, dass künstliche Intelligenz primär Computer oder Systeme schafft, die menschliches Verhalten nachahmen und menschliche Aufgaben erledigen, so soll sie sich auch den global erarbeiteten Standards und Prinzipien der Gesellschaft orientieren. Heisst, KI folgt den ethischen Prinzipien der Menschheit und basiert auf den Menschenrechten. Sie ist transparent und nachvollziehbar, so dass wir verstehen, wie sie funktioniert und welche Auswirkungen sie haben kann. Und danach geht es darum, ihre Sicherheit, Vertrauenswürdigkeit, Inklusion, Gerechtigkeit und Kooperationstauglichkeit sicherzustellen.
Future of Jobs WEF-Report 2023
Im aktuellen WEF-Report «Future of Jobs» sind die Skills, die wir 2023 haben sollten und diejenigen, welche – Stand von heute – bis 2027 matchentscheidend sein sollen, aufgelistet. Die Top 10 der evaluierten 26 Skills haben wir folgenden vier Aktionsfeldern zugeordnet:
Aktionsfeld 1: Lernen
Erweiterung und Vertiefung des Wissens und der Fähigkeiten durch Erfahrung, Beobachtung oder Studium. Erfolgreiche Menschen lernen kontinuierlich aus ihren Fehlern und Erfolgen, nutzen künstliche Intelligenz als Lerncoach und passen ihre Lernstrategien an ihre Ziele an.
Aktionsfeld 2: Probleme lösen
Problemlösung ist die Fähigkeit, neue und effektive Lösungen für Herausforderungen zu finden und umzusetzen. Erfolgreiche Menschen nutzen ihre kreative und logische Intelligenz, um verschiedene Lösungsansätze zu generieren und zu bewerten, arbeiten mit anderen zusammen, um die beste Vorgehensweise zu bestimmen und übertragen ihre Erkenntnisse auf andere Situationen.
Aktionsfeld 3: Kommunikation
Kommunikation ist der aktions- oder erkenntnisorientierte Austausch von Informationen, Ideen und Gefühlen zwischen Menschen durch Sprache, Gestik oder andere Zeichen. Erfolgreiche Menschen kommunizieren klar und verständlich, hören aktiv zu und geben konstruktives Feedback, und berücksichtigen die emotionale Intelligenz ihrer Gesprächspartner.
Aktionsfeld 4: Anpassung und Adaption
Anpassung und Adaption sind die Fähigkeit, sich flexibel an veränderte Bedingungen oder Anforderungen anzupassen oder diese zu gestalten. Erfolgreiche Menschen sind offen für Neues und bereit zu experimentieren, erkennen ihre Stärken und Schwächen, lernen aus ihren Erfahrungen und nutzen diese für persönliches Wachstum.
Podcasts zu aktuellen Kommunikationsthemen

Die Autoren und stefanundstefan®-Podcast Produzenten vom Center for Communications der HWZ.
*Stefan Eggenberger (links) ist Dozent, Studiengangsleiter und Leiter des Center for Communications; Stefan Vogler (rechts) ist Dozent und Studiengangsleiter an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich. Gemeinsam produzieren sie die stefanundstefan®-Podcasts zu aktuellen Kommunikations-Themen:
Mehr dazu gibt es hier.
Und das Thema zum reinhören gibt es hier.
Bildcredit: stefanundstefan®; Stefan Vogler & Stefan Eggenberger, zVg
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