Nevercrew meets Zürich
«Mutual» – so lautet der Titel der Ausstellung. Und Mutual ist auch der Eindruck, spezielle Murals, sehr Fauna-Afin. Vor allem der Wal als Symbol für die Natur und den Zustand der Natur hat es den Street-Artists angetan und prägt die Ausstellung.
Von Matej Mikusik
An der Finissage – oder besser gesagt am Pop-up Art-Event – Mitte Januar wurde eine eine Reihe von noch nie gezeigten, eigens für diesen Anlass geschaffenen Werken des Duos Nevercrew präsentiert. Vornehm, wie es sich schon fast gehört für Streetart-Künstler, waren ebendiese nicht anwesend.
Anyways – in den Werken von Nevercrew geht es um die Wahrnehmung, die der Mensch von seiner Position im natürlichen und sozialen Gleichgewicht im Wechselspiel mit seiner Umwelt inne hat. Das ist der zentrale Ansatz, der das ganze Schaffen durchdringt. Besonders eindrücklich wird das im industriell gehaltenen Sous-sol der Galerie: Da kann man zwei Wal-Installationen in beeindruckender Grösse bestaunen.
Eine beeindruckende Installtion. (Bildcredit: Anastasia Diadio for Artrust)
Weiter sind vom Künstler-Duo reine Projekte, bereits bestehende Murals, Skulpturen und Bilder zu sehen. Natürlich immer eher auf der Wal-lastigen Seite – gut, manchmal sind auch andere Tiere, etwa Bären – das zentrale Motiv, aber immer mit einem besonderen Touch, manchmal auch mit einer kleinen Spielerei, die es etwa an der Skulptur selbst zu entdecken gilt.
Der Walfisch als Skulptur und Beziehung zur soziokulturellen Realität des Menschen. (Bildcredit: Matej Mikusik)
«Mutual ist der gegenseitige Austausch und das Teilen der Auswirkungen einer gemeinsamen Beteiligung, das Zusammenleben in einem Raum, einer Umgebung, einem Kontext», führen Nevercrew aus. Und weiter: «Gegenseitigkeit im weitesten Sinne, verstanden als eine unausweichliche und unausweichliche Bedingung innerhalb eines jeden Systems und als solches ein Prinzip, das einem Gleichgewicht zugrunde liegt, dessen wir uns notwendigerweise bewusst werden müssen.»
Darya von Bergen von Swissglam mit der Galeristin von Artrust Patrizia Cattaneo Moresi. (Bildcredit: Anastasia Diadio for Artrust)
«Nach zahlreichen Kooperationen für Ausstellungen, Messen und Veranstaltungen in der Schweiz und im Ausland», fügt Patrizia Cattaneo Moresi, Direktorin von Artrust, hinzu, «kommt unsere Beziehung mit der Nevercrew nun endlich zur Eröffnung einer Ausstellung, die ihnen ganz gewidmet ist, und wir sind stolz darauf, sie in Zürich zu beherbergen.»
Auch Bären symbolisieren in der Arbeit von Nevercrew die wechselseitige Beziehung zwischen dem Menschen und seiner Umwelt – beides in stetem Wandel begriffen. (Bildcredit: Anastasia Diadio for Artrust)
Einige der Bilder kann man weiterhin in der Galerie Artrust begutachten im (Floor -1), auch wenn am 16. Februar schon das Opening der nächsten Ausstellung ROT-BLAU – When Ticino inspired Swiss Expressionism beginnt. Die Installationen der Wale im Sou-sol bleibt ebenfalls noch ein wenig länger bestehen.
Schon eine Art Klassiker von Nevercrew. (Bildcredit: Anastasia Diadio for Artrust)
Ein Projekt: Hochhaus Mural in den USA. (Bildcredit: Anastasia Diadio for Artrust)
NEVERCREW ist ein Schweizer Künstlerduo, bestehend aus Christian Rebecchi und Pablo Togni. Seit 1996 hat sich ihre künstlerische Laufbahn vor allem im Kontext der urbanen Kunst mit der Schaffung von Wandmalereien, Installationen und Skulpturen entwickelt. Ihre Arbeiten sind in der ganzen Welt zu sehen und drehen sich um das Konzept der Konfrontation im Zusammenhang mit der Beziehung zwischen Mensch und Natur und zwischen Mensch und «Systemen», wobei der Schwerpunkt auf ökologischen und sozialen Fragen liegt.
Mehr Infos zu den Künstlern gibt es hier.
Auch an der Ausstellung zu betrachten. (Bildcredit: Matej Mikusik)
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