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«Die User*innen entscheiden via Swipe, was ihnen gefällt – ähnlich wie bei einer Dating-App»

«Die User*innen entscheiden via Swipe, was ihnen gefällt – ähnlich wie bei einer Dating-App»

Das Schweizer Start-up coaduno lanciert pünktlich zur Gartensaison 2023 eine kostenlose App für alle Hobbgärtner*innen. Das Gründerpaar, Ilaria und Daniel Morado, gärtnern seit vielen Jahren und teilen ihre Freude an diesem Hobby und ihre Expertise nun via App. Ilaria Morado erklärt im Interview das Konzept, spricht über Herausforderungen und Zukunftspläne.

 

Daniel und Ilaria Morado.

 

Frau Morado, wie funktioniert Ihre App?

 

Auf coaduno finden Gartenfreundinnen und -freunde Pflanzen, die am besten zu ihnen und ihren Voraussetzungen passen. Einfach Standort und Vorliebe eingeben und schon kann man sich durch eine passende Auswahl swipen. Die kostenlose App leitet dank diversen Funktionen seine Nutzer*innen beim naturnahen Gärtnern an. Gartenliebhaber*innen gelangen mit coaduno schrittweise zu ihrem Traumgarten. Dabei setzt coaduno auf das biologische und natürliche Gärtnern, damit kommen Hobbygärtner*innen ganz ohne Chemie aus.

 

Wie unterscheidet sich Coaduno zu anderen Gartenapps?

 

coaduno ist persönlich und teilbar! Diese Kombination ist einzigartig. Das ist die grosse Stärke: Die App weiss, welche Pflanzen im eigenen Garten oder Balkon wachsen und entwirft einen auf Standort und Pflanzen personalisierten Gartenkalender. So können wichtige Arbeiten, wie z.B. das Eingraben von Tulpenzwiebeln, zur richtigen Zeit erledigt werden. Zudem kann dank coaduno die Gartenarbeit in der Gemeinschaft besser koordiniert werden. Demnach weiss jede beteiligte Person, welche Arbeiten aktuell anfallen und was bereits von Mitgärtner*innen erledigt wurde.

 

Wer sind die Nutzerinnen und Nutzer?

 

Mit der App angesprochen sind alle, die gärtnern und ein Smartphone besitzen, egal, ob erfahrene Hobbygärtnerin oder Balkon-Erstbepflanzer.

 

 

Ist die App für Gartenneulinge geeignet?

 

Auf jeden Fall! Dank den Gärtnerprofilen erhalten unerfahrene Gärtner*innen Pflanzen vorgeschlagen, die zu ihren Gegebenheiten oder Bedürfnissen passen. Es stehen aktuell 7 Profile zur Auswahl: Hat man wenig Zeit? Oder wenig Platz? Will man die Biodiversität fördern? Setzt man auf Sinneserlebnisse? Die App findet für jedes Bedürfnis passende Pflanzen. Die User*innen entscheiden via Swipe, was ihnen gefällt; ähnlich wie bei einer Dating-App. Wenn man seine Lieblingspflanzen gefunden hat, bekommt man termingerecht die entsprechenden Aufgaben im personalisierten Kalender eingespielt.

 

 

Kann die App auch im Ausland verwendet werden?

 

Die Funktionalität der App ist nicht an ein Land gebunden. Die App ist auf Deutsch, somit kann sie die ganze DACH-Region bedienen.

 

Wie kamen Sie auf die Idee, Coaduno zu gründen?

 

Wir sind  seit über 12 Jahren begeisterte Hobbygärtner. Was haben wir in dieser Zeit nicht für Fehler, Leerläufe oder Missgeschicke in unserem Schrebergarten erlebt! Wir haben enorm viel gelernt und ausprobiert. Alle lustigen und ärgerlichen Erlebnisse haben sich in unser Gedächtnis eingegraben und uns motiviert, eine Lösung zu suchen. Wir haben schnell festgestellt, dass es keine befriedigende Garten-App gibt. Dann kam der Lockdown und der hat uns mehr Zeit im Garten beschert. Während rundherum das gesellschaftliche Leben stillgestanden ist, haben wir mit diesen Überlegungen den Grundstein für coaduno gelegt.

 

Kommen Sie aus der Gärtnerbranche oder welche sind Ihre Backgrounds?

 

Wir sind keine Gartenprofis und erheben auch keinen Anspruch darauf. Wir wollten einen Begleiter schaffen, der massgeblich und praktisch die Bedürfnisse von Hobbygärtner*innen bedient. Wir kommen beide aus der Finanzbranche. Gärtnern ist für uns ein Hobby, dass wunderbar entschleunigend wirkt. Ich (Ilaria) habe Kommunikation und Kreativitätstechniken studiert. Daniel ist Wirtschaftsjurist mit einem Master in Digital Business. Die Datenbank, welche der App zugrunde liegt, ist Organisations-, Recherche- und Fleissarbeit. Wie sich bei der Entwicklung von coaduno herausgestellt hat, bringen wir eine ideale Kombination an Fähigkeiten und Kompetenzen mit und ergänzen uns somit ideal. Wir haben vom Businessplan über die Datenbank bis hin zum Design und Brand alles selbst gestemmt.

 

 

Was waren die Herausforderungen bei der App-Entwicklung?

 

Wir hatten gleich zu Beginn einen Rückschlag mit der App-Entwicklung.  Damit stand das ganze Vorhaben auf dem Spiel! Glücklicherweise kamen wir zu unserem Recht und liessen uns nicht entmutigen, obwohl uns dieser Vorfall eine Zeitverzögerung von 12 Monaten gekostet hat.

 

Herausfordernd ist bei einem Start-up immer auch die Finanzierung. Wir wollten unabhängig sein und haben deshalb die Entwicklung vollständig eigenfinanziert. Da ging es oft darum, umsichtig zu sein und Kosten-Nutzen sorgfältig abzuwägen.

 

Wo sehen Sie Coaduno in 5 Jahren?

 

Wir wollen das Betty-Bossi vom Gärtnern werden oder das Tinder unter den Gärtner*innen! Im Ernst, es ist ein wunderbares Produkt, in dem ein grosses Potential steckt. Die Schweiz hat ein Problem mit zu vielen Pestiziden in Kleingärten. Das hat sogar letztes Jahr das Parlament beschäftigt. Wir wollen Menschen für naturnahes Gärtnern gewinnen, Hürden senken und den Start erleichtern! Gärtnern entschleunigt, ist ein Lernraum, fördert Biodiversität, verbindet uns mit der Natur und macht uns dadurch auch sensibler für den Schutz unserer Umwelt.

 

https://www.coaduno.ch

 

Bildcredit: Coaduno, zVg

 

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